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Darf ich mal kurz wütend werden?

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Wut

Wer war noch nicht in der Situation, in der einen alles und jeder aufregte und man nur noch schreien möchte? Über die Ungerechtigkeit der Welt, über misslungene Aktionen und unerfüllte Wünsche. Immer geht alles schief und man hat alles versucht, aber nichts führte letztendlich zum erhofften Erfolg.

Wut und Ärger werden aber nicht gern gesehen. „Jetzt reiß dich aber mal zusammen!“  heißt es dann gleich. Und wenn wir auch noch dabei sind, uns spirituell weiter zu entwickeln, haben wir uns gefälligst in der positiven Schwingung zu befinden, denn die zieht ja alles an, was in uns vorgeht. Also: denk positiv, dann ziehst du auch das Positive an.

Aber wer so richtig in seinem Sumpf feststeckt, der möchte dem Ratgeber seine guten Tipps eigentlich nur noch um die Ohren hauen.

Warum können wir so schlecht mit diesen durchaus realen Gefühlen umgehen?

Wegen unserer Erziehung

Die mal wieder. Ja, es macht nicht wirklich Spaß, ein Kind zu haben, das gerade so richtig aus der Haut fährt, und das vielleicht auch noch in der Öffentlichkeit. Gleich werden die Anwesenden der Mutter/dem Vater bescheinigen, ihr Kind doch nicht im Griff zu haben. „Man muss Kindern schließlich ihre Grenzen zeigen, sonst hat haben sie es später im Leben mal schwer, da kann man nämlich auch nicht alles.“

Es gibt 4 Möglichkeiten, wie man bei Kindern mit Wutanfällen reagiert:

1. Nachgeben

Es ist zu stressig, sich mit so einer kleinen Bombe auseinander zu setzen. Dann soll es halt die blöde Schokolade kriegen, dafür hab ich meine Ruhe. Wer danach verfährt, zeigt dem Kind die Erfolgschance durch dieses Verhalten und es wird weiterhin toben, schreien und auf den Tisch hauen, um seinen Willen durchzusetzen.

2. Unterdrücken

Wer aufmuckt, kriegt eins auf den Deckel. Strafen führen aber nur zu der Erkenntnis, dass die eigenen Gefühle unterdrückt werden müssen. Sie werden als schlecht eingestuft und im Extremfall sogar gegen sich selbst gewendet. Die Überzeugung, ein schlechter Mensch zu sein, hat hier seinen Anfang genommen.

3. Übergehen

„Ach, das liegt am Alter, das hört schon auf…“  ist der falsche Versuch, mit Entwicklungsphasen der Kinder umzugehen. Wer die kleinen Ausbrüche einfach aussitzt oder weglächeln will, zeigt nur, dass ihm die Gefühle des Kindes hinten vorbei gehen. Dadurch fühlt es sich wertlos, unwichtig und wird garantiert kein selbstbewusster Mensch.

4. Konstruktiv handeln

Auch mit 5, 7 oder 10 Jahren hat man Wünsche und Sorgen. Als Eltern muss man natürlich nicht jeder Regung nachgeben, aber man kann erklären, wie etwas ist und warum manches nicht geht. Oder Alternativen herausfinden (zusammen!), was stattdessen möglich ist. Kinder sind gar nicht so blöde, wie manche Erwachsene denken, und verstehen viel mehr, wenn man nur ehrlich und offen mit ihnen redet.

Wegen unserem spirituellen Denken

Ich habe es oben schon gesagt: Wer sich auf dem spirituellen Weg befindet, möchte sein Leben durch die höhere Schwingung verbessern. Gute Laune und Dankbarkeit sind ziemlich hoch und versprechen somit ein gutes Leben.

Schlechte Laune oder gar Ärger und Wut sind auf der Schwingungsskala kurz vor der Hölle und da sollte man schauen, dass man schleunigst davon weg kommt.

Ich riskiere jetzt mal, mich unbeliebt zu machen, aber es muss raus: Dieses ewige „alles ist gut und sei dankbar für jeden Dreck“ geht mir gewaltig auf den Sack.

Ja, es hat alles seinen Sinn und dient dazu, unsere Entwicklung voranzutreiben! Insofern stimmt es, dass alles, was uns passiert, „gut“ ist. Aber noch sind uns keine Flügel gewachsen und wir hirschen auf der materiellen Ebene herum. Und um damit einigermaßen zurechtzukommen und zu merken, was los ist, haben wir etwas ganz Wichtiges mit auf den Weg bekommen:

Unsere Gefühle!

Gefühle sind Realität. Auf einer Party fühlen sich manche Menschen wohl und andere nicht. 35 Grad sind für den einen super Wetter, der andere hält es nicht aus. Wenig Geld zu haben ist für Person A okay, Person B fühlt sich dabei beschissen.

Weder die Party, noch das Wetter oder das Geld sind an sich gut oder schlecht. Aber die Gefühle, die der einzelne dabei hat, sind für ihn gut oder eben schlecht und damit real.

Und das hat seinen Grund.

  • Deine Gefühle zeigen dir, wie nah du deinem eigentlichen Wesen bist. Fühlst du dich gut, bist du in Harmonie mit den Absichten deiner Seele.
  • Fühlst du dich schlecht, bist du ganz weit davon entfernt.

Deshalb ist ein negatives Gefühl wie Wut oder Ärger in diesem Moment richtig, denn es zeigt dir, wo du dich befindest! Es will wahrgenommen werden! Du kannst dir sagen, deine momentane Lage ist doch eigentlich positiv, aber das findet nur im Kopf statt, aus dem Anspruch heraus, ein guter Mensch zu sein, dem Negatives fremd ist. Dein Inneres wird dir aber sagen: „Was für ein Blödsinn, hörst du mir eigentlich nicht zu!? Ich bin gerade einfach nur schlecht drauf!“

Ich sage nicht, dass du in deinen schlechten Gefühlen bleiben sollst. Aber du wirst nicht davon loskommen, wenn du sie leugnest. Warnschilder sollten beachtet werden, sonst fällst du in die Baugrube hinein. Und Wut ist ein Warnschild, das dir sagen will, dass du dich nicht mehr in deiner Absicht befindest, die deine Seele sich ausgesucht hat.

Bei Wut machen wir äußere Umstände dafür schuldig, was uns passiert. Das heißt, wir fühlen uns beeinflusst und das erzeugt einen natürlichen Widerstand. Denn unsere Seele möchte nicht beeinflusst werden, sondern selbst erschaffen. Und da sie das im Moment nicht auf die Reihe kriegt, meldet sie Alarm.

Noch schlimmer ist das Gefühl der Ohnmacht. Dann haben wir jeglichen Glauben daran verloren, überhaupt auch noch einen Mäusedreck erschaffen zu können. In der Wut liegt dagegen schon das „Pfusch mir nicht ständig herein, halte dich aus meinem Leben heraus!“ und hat schon ein Fünkchen von „Ich will etwas tun“. Du weißt nur noch nicht, was. Der Sprung zum „Ich bin der Schöpfer meines Lebens“ ist allerdings noch ein wenig zu groß.

Was also tun?

Sei wütend! Ärger dich grün und blau, wenn es dir im Moment hilft. Die ganze Anspannung, die sich angesammelt hat, muss raus. Richte sie nur nicht gegen andere, die können nicht wirklich was dafür (es ist DEIN Gefühl). Box in ein Kissen, renne durch den Wald oder geh Holz hacken. Baue die angestaute Energie irgendwie ab.

Der nächste Schritt ist dann die Annahme. Nachdem du deine ganze Anspannung losgelassen hast, wirst du dich erschöpft fühlen. Dann heul doch! Warum nicht? Heulen befreit, hier kann alles Negative buchstäblich heraus fließen. Oder leg dich ins Bett und schlafe. Gönne dir unbedingt Ruhe. Deine Psyche hat einen Marathon hinter sich und braucht eine Pause. Sitz einfach herum. Suche keine Lösung. Fühl die Leere in dir. Endlich bist du nicht mehr angefüllt mit Warum-Fragen und Was-soll-ich-tun-Gedanken.

Jetzt erst ist Platz in dir. Du hast den ganzen Mist rausgekehrt, das Unkraut rausgerissen und der Boden ist frei. Und nur darauf kann Neues wachsen!

Was das ist, weißt du mit Sicherheit noch nicht. Aber es wird etwas wachsen. Das liegt in der Natur. Irgendein Same schwirrt immer durch die Luft und so mancher Löwenzahn hat sich schon durch den Asphalt gedrängt.

Der Ärger ist als Gewitter, nicht als Dauerregen gedacht, er soll die Luft reinigen und nicht die Ernte verderben. Ernst R. Hauschka

Sei ehrlich zu dir, nimm dich an mit all deinen Gefühlen, denn sie sind deine besten Ratgeber!

Unterschrift schwarz

 

 

 

 

Der Beitrag Darf ich mal kurz wütend werden? erschien zuerst auf Sybille Johann.


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